Lisztomania

Film
Titel Lisztomania
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1975
Altersfreigabe
Stab
Regie Ken Russell
Drehbuch Ken Russell
Produktion Roy Baird
David Putnam
Musik Rick Wakeman
Kamera Peter Suschitzky
Besetzung

Lisztomania ist ein im Jahr 1975 veröffentlichter Kinofilm des Regisseurs Ken Russell. Der Film thematisiert das Leben und Wirken des österreichisch-ungarischen Komponisten Franz Liszt (1811–1886) und dabei insbesondere seine Beziehung zu Richard Wagner (1813–1883). Jedoch ist der Film weniger biografisch und historisch korrekt angelegt, sondern zeigt die Aspekte der Hauptperson in zahlreichen überzeichneten und metaphorisch angelegten Szenen.

Für Aufsehen und Kontroversen sorgte zum einen die Besetzung. Die Hauptrolle spielte der Rockmusiker Roger Daltrey (The Who), und in Nebenrollen waren mit Ringo Starr (The Beatles) als Papst und Rick Wakeman (Yes, The Strawbs) weitere populäre Musiker zu sehen. Daneben sind im Film auch – anders als in Ken Russells vorangegangenen Komponisten-Porträts Tschaikowsky – Genie und Wahnsinn und Mahler – kaum originale Musikstücke der dargestellten Komponisten zu hören, sondern überwiegend Adaptionen von Themen des Keyboarders Wakeman. Zum anderen ist der Film wegen seiner zahlreichen Traumsequenzen, die insbesondere Sexualität und Wagners Einflüsse auf den Nationalsozialismus thematisieren, umstritten. In Deutschland erhielt der Film von der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft eine Freigabe ab 18 Jahren.

Der Titel des Films selber bezieht sich auf einen von Heinrich Heine geprägten Begriff für die extreme Verehrung des Komponisten und Pianisten durch sein Publikum. Heine hatte diesen Neologismus im Winter 1842 geschaffen, als an 22 aufeinander folgenden Abenden die Konzerte von Liszt in Berlin ausverkauft waren.[1] Ähnliche Begriffe wurden davor (z. B. Tulpenmanie) und danach (z. B. Beatlemania) für Stimmungen extremer Begeisterung für seine Sache verwendet.

  1. Kolja Reichert im Tagesspiegel, 14. Juli 2011: Die Marke Liszt, abgerufen am 6. September 2011

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy